Handgemacht

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Die Amano Group eröffnet seit 2009 auf eigenen Grundstücken Hotels in Berlin. Cost & Logis Autorin Elke Birke sprach mit Amano-Geschäftsführer Phillip Rokeach über das Konzept der familiengeführten Gruppe und den neuen Expansionskurs Richtung Süd-West.

Herr Rokeach, wie grenzen Sie sich mit den jetzigen fünf Amano-Häusern in Berlin Mitte und dem Hotel in Düsseldorf von den anderen schnell expandierenden Lifestyle Hotel-Gesellschaften ab?

Das USP unserer Marke Amano Group ist eine sehr gute Lage, funktionale Designzimmer in gehobener Drei-Sterne Kategorie, schön gestaltete Public Areas mit Lobby, Bar und Dachterrassen sowie Konferenzräume, wie etwa im das Rooftop Conference in Mitte. Es liegt im vierten Stock, besitzt eine umlaufende Terrasse, einen Empfang, zwei Tagungsräume für bis zu 200 Personen und einen Dining- und Livingroom. Vergleichbares bietet Berlin sonst eher nicht.

Was bedeutet der Name Amano?

Amano kommt aus dem Spanischen. Unser Geschäftsführer Ariel Schiff hat spanische Wurzeln. ‚Amano‘ bedeutet zur Hand – von der Hand. Hiermit verbinden wir unseren Servicegedanken – handgemacht, aus einer Hand, persönlich. Hotel Mani bedeutet kleine Schwester, angelehnt an das Hotel Amano. Das Hotel Zoe ist nach der Tochter von Geschäftsführer Ariel Schiff benannt.

Sie führen in Berlin-Mitte das Stammhaus Hotel Amano mit 163 Zimmern, das Hotel Mani mit 63 Zimmern, das Amano Grand Central mit 250 Zimmern, das Hotel Zoe mit 88 Zimmern, das Amano Home mit 34 Apartments und das Hotel Düsseldorf Mitte mit 92 Zimmern als Bed & Breakfast. Welche Strategie verfolgen Sie bei der Planung der Objekte?

Wir konzipieren jeweils Bed & Breakfast Häuser mit starken F&B-Outlets als Bar und Restaurant. Typisch dafür ist unser Stammhaus, das Hotel Amano in der Auguststraße, Ecke Rosenthaler Straße. Dort erreichen die Gäste die Bar bewusst nicht durch die Lobby, sondern durch einen direkten Eingang von der Straße. Soweit dies architektonisch möglich ist, setzen wir das konzeptionell in den neuen Hotels um.

Eröffnen Sie grundsätzlich nur Hotels in eigenen Objekten?

Wir sind von Beginn an immer in eigenen Immobilien gewachsen. Das erste Objekt war ein Haus in Schleswig-Holstein. Das Haus liegt in einem Einkaufszentrum und wir betreiben es seit achtzehn Jahren als Neues Parkhotel Neumünster. Grundsätzlich entwickelt und baut unser Immobilien-Unternehmen die Häuser der Amano Group. Wir vermieten das jeweilige Objekt dann zum Marktwert an die Hotelgesellschaft. Für den Betrieb schließen wir normale Pachtverträge ab. Jetzt haben wir eine unternehmerische Größe erreicht, mit der wir auch für Fremdvermieter ein interessanter Partner sind. In München führen wir bereits konkrete Gespräche. Darüber hinaus suchen wir in Wien und Hamburg nach geeigneten Standorten.

Das bedeutet immer an A-Standorten?

Wir bevorzugen keine Triple-A-Retail-Standorte, aber A-Lagen sind für unser Konzept zwingend erforderlich. Deshalb besitzen wir keinen Masterplan davon, wie schnell wir wachsen wollen. Die Lage muss passen. Es muss zudem vom Management in unserem inhabergeführten Unternehmen darstellbar sein.

Was heißt konzeptionell zwingend erforderlich?

Wir planen in Top-Lagen Häuser mit individuellem, zeitgenössischem und funktionalem Design. Dafür setzen wir als Gäste nicht nur auf designverliebte und trendbewusste Globetrotter, sondern zusätzlich auf externe Kunden, am liebsten auf lokales Publikum. Diese Mischung funktioniert. Und dafür benötigen wir immer eine Bar oder ein Restaurant. Die Häuser, die wir jetzt planen, müssen nah an unseren F&B-Standorten liegen oder bekommen ein eigenes F&B Outlet.

Wie setzt sich die Zielgruppe zusammen?

Wir registrieren zu 50 Prozent die sogenannten urbanen Business Traveller und zu 50 Prozent Individualreisende. Unser Kernmarkt ist Deutschland.

Welche wirtschaftlichen Kennzahlen verzeichnet die Amano Group in 2016?

Das Jahr läuft gut. In Düsseldorf ist ein Messe-Jahr. In Berlin haben wir mit dem Apartmenthaus Amano Home und dem Hotel Zoe zwei neue Häuser eröffnet. Das heißt, wir rechnen mit 150 zusätzlichen Zimmern. In Berlin liegt unsere durchschnittliche Auslastung weit über 80 Prozent. Unsere Raten konnten wir gegenüber dem Vorjahr um zirka 5,5 Prozent steigern.

Wie sieht Ihre Prognose bis Ende des Jahres aus?

Wir verkaufen gut. Die Preise müssen wir noch mal ein bisschen erhöhen. Wir rechnen bis Ende des Jahres mit einer durchschnittlichen Steigerung der durchschnittlichen Raten um sechs Prozent gegenüber 2015.

Welche neuen Objekte planen Sie konkret und welche Größe benötigen Sie, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein?

Außerhalb Berlins sollten die Häuser über hundert Zimmer beherbergen, idealerweise 120 bis 150. In Berlin können wir auch Hotels ab 70 Zimmern profitabel betreiben. Am Ostbahnhof in Berlin bauen wir aktuell ein klassisches Amano mit 160 Zimmern und in der Friedrichstraße ist eine Altbausanierung mit architektonischen Highlights und hundert Zimmern vorgesehen. Beide Häuser planen wir mit Bar. In München befinden wir uns in finalen Verhandlungen.

 

Gesellschafter …

… der Amano Group R & S Hotelbetriebsgesellschaft mbH sind Artur Süsskind, Ariel Schiff und Phillip Rokeach. Die Geschäfte führen Schiff und Rokeach.